Heinrich Heine wurde 1797 in Düsseldorf am Rhein geboren. Dort war sein Vater Kaufmann. Heine liebte seine Eltern sehr.
Nach seiner Schulzeit lernte er bei einem reichen Onkel in Hamburg, der eine Bank besaβ. Aber der Beruf des Bankkaufmanns gefiel ihm nicht. Viel liber schrieb er Gedichte.
In Bonn und Göttingen studierte Heine dann Rechtswissenschaft. Er wollte spatter einmal einen Beruf im Dienst des Staates ausüben. Während des Studiums trat er vom jüdischen zum christlichen Glauben über und lieβ sich taufen. Er tat das aber nur, weil er hoffte, als Christ eher eine Anstellung beim Staat zu bekommen, als wenn er Jude ware.
Jedoch auch als Christ fand Heine in Deutschland beim Staat keine Anstellung. Das lag auch daran, weil er an den staatlichen Verhältnissen in Deutschland Kritik übte.
Ein groβer Dichter
Einerseits war Heine ein Dichter. Er schrieb sehr schöne, schlichte Gedichte. Nicht wenige von ihnen wurden vertont und zu deutschen Volksliedern, z. B. “Ich weiβ nicht, was sol les bedeuten …”.
Damals war die Zeit der Romantik. Man betonte das Gefühl, die Phantasie. So handeln auch Heines Gedichte oft von Liebe und von schönen, edlen Gefühlen. Man sieht das zum Beispiel an folgendem Gedicht an ein Mädchen:
Du bist wie eine Blume,
so hold und schön und rein.
Ich schau dich an, und Wehmut
schleicht mir ins Herz hinein.
Mir ist, als ob ich die Hände
aufs haupt dir legen sollt,
Betend, dass Gott dich erhalte
so rein und schön und hold.
Andererseits war Heine auch ein Kämpfer für Freiheit, Demokratie.
Deutschland wird Heine zu eng
Schlieβlich wurde Heine das Leben in Deutschland zu eng. Seine Schriften wurden zensiert oder verboten; ihm selbst drohte verhaftung. Deshalb übersiedelte er 1831 nach Paris. In Frankreich herrschte damals mehr Freiheit als in Deutschland.
Hier bemühte sich Heine in seinen Schriften um eine Verständigung zwischen Frankreich und Deutschland. Auch wenn er Deutschland manchmal fast hasste – insgeheim liebte ere s zeitlebens. Das zeigt folgendes Gedicht:
Ich hatte einst ein schönes Vaterland
Der Eichenbaum wuchs dort so hoch, die Veilchen nickten sanft –
Es war ein Traum.
Das küsste mich auch deutsch und sprach auf deutsch
(man glaubt es kaum, wie gut es klang)
Das Wort: “Ich liebe dich” – es war ein Traum.
In Paris heiratete der Dichter Mathilde, eine junge Französin. Heine liebte und genoβ das Leben. Er war nie sehr reich.
Von schwerer Krankheit gezeichnet
Doch etwa von Heines 35. Lebensjahr an zeigte sich bei ihm eine schwere Krankheit, eine Rückenmarktuberkulose. Dadurch wurde sein Körper immer mehr gelähmt. Seine letzten Lebensjahren musste er völig bewegungsunfähig im Bett liegen, in seiner “Matratzengruft”. Er war fast blind und litt oft groβe Schmerzen. Aber sein Geist war bis zu seinem Tod wach und lebendig.
Er sagte oft deshalb:”Ich bin aus dem Unglauben zu Gott zurückgekommen. Ich glaube jetzt an einen persönlichen Gott, der gütig, weise und gerecht ist. Ich weiβ: wenn ich sterbe, haben meine leiden ein Ende. Ich gehe dann zu Gott, der mir viel Freunde schenken wird”.
Am Ende seines Lebens lieβ Heine sich viel aus der Bibel vorlesen. Von Zeitungen wollte er nichts mehr wissen. Er starb im Frieden im Jahre 1856. in Paris liegt er begraben.